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Erste Schritte bei der Lokalisierung von E-Learning-Programmen

Verity Hartley von LanguageWire

Verity Hartley
Marketing Specialist bei LanguageWire
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Über 95 Prozent aller Unternehmen werden bis Ende 2022 eine E-Learning-Lösung einführen.

Angesichts der wachsenden Zahl von Mitarbeitern, die nicht vor Ort arbeiten und sich überall auf der Welt befinden können, ist die Bereitstellung von E-Learning-Programmen in verschiedenen Sprachen jetzt von entscheidender Bedeutung.

Das bietet zahlreiche Vorteile.

Durch die Lokalisierung Ihrer E-Learning-Programme entfaltet Ihre Botschaft eine breitere Wirkung in Ihrem Unternehmen und Sie erreichen ganz einfach mehr Menschen.

So macht Ihre Marke auch einen guten Eindruck und Sie zeigen, dass Sie keine Mühen scheuen, um alle Beteiligten im gesamten Unternehmen zu integrieren.

Es hat sich zudem gezeigt, dass Schulungen, die in der Muttersprache der Teilnehmer durchgeführt werden, zu besseren Lernergebnissen führen. Ein entsprechender IBM-Bericht (PDF) von 2013 zeigt eine Steigerung der Produktivität von mehr als 50 Prozent.

Wenn Sie bereits eine Reihe von guten Lern- und Weiterbildungsmaterialien in Ihrer Hauptarbeitssprache erstellt haben, sollten Sie jetzt erwägen, diese für Teilnehmer weltweit übersetzen zu lassen.

Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Schritte, an die Sie denken sollten.

Identifizieren Sie Ihre Zielgruppen

Bevor Sie Ihre Inhalte in eine andere Sprache übersetzen, müssen Sie verstehen, wer Ihre Zielgruppen sind. Dabei geht es um sehr viel mehr als nur die Sprache, die sie sprechen – Sie müssen Ihre Inhalte auch an die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe anpassen.

Stellen Sie sich folgende Fragen: Wer ist die Zielgruppe? Welche Sprache sprechen die Teilnehmer und wo befinden sie sich?

Vergessen Sie nicht, dass es Varianten der verschiedenen Sprachen gibt. Diese könnten zusätzliche kulturelle Herausforderungen mit sich bringen. Sprachen halten sich in der Regel nicht an die Ländergrenzen. An zwei Standorte in Ihrem Unternehmen wird möglicherweise dieselbe Sprache gesprochen, aber es gibt dennoch Unterschiede. Bei der Übersicht der verschiedenen Zielgruppen müssen Sie festlegen, ob Sie Ihre Inhalte in einer Sprache bereitstellen oder für beide Varianten lokalisieren müssen.

Welche Inhalte müssen lokalisiert werden?

Überprüfen Sie zunächst alle Ihre vorhandenen E-Learning-Dienste und -Inhalte. Passen sie zu Ihren neuen Zielgruppen? Ein Teil der Inhalte ist unter Umständen für die jeweiligen Standorte irrelevant. Es könnten allerdings auch Inhalte fehlen aufgrund unterschiedlicher Bestimmungen und gesetzlicher Anforderungen.

Welche Arten von Inhalten müssen lokalisiert werden?

Denken Sie unter anderem an folgende Inhalte:

  • Videos und Untertitel
  • Interaktive Tools und Spiele
  • Internetseiten
  • Schulungsunterlagen
  • Präsentationen
  • Lernplattformen

Eine umfassende Analyse kann aufzeigen, wie viele verschiedene Arten von Inhalten für zusätzliche Zielgruppen angepasst werden müssen.

So lokalisieren Sie Ihre Inhalte

Nachdem Sie Ihre Liste mit Inhalten in Ihrem Schulungsprogramm, die übersetzt werden müssen, aufgestellt haben, sollten Sie sich die einzelnen Bestandteile genauer ansehen, damit Sie nichts übersehen.

Kleine Textabschnitte, Metadaten, eingebettete Inhalte und Bilder können bei einem Übersetzungsprojekt schnell unter den Tisch fallen. Analysieren Sie sorgfältig alle Teile Ihres Lernprogramms und machen Sie detaillierte Notizen zu jedem Teil, der geändert werden muss.

Text

Texte auf dem Bildschirm oder in Papierform machen den Großteil der Inhalte Ihrer Lernprogramme aus. Sie müssen in allen Teilen der Lernprogramme in die Zielsprache übersetzt werden. Vergessen Sie nicht die Texte, die in Bildern und Videos eingebaut wurden.

Wie bereits in einem anderen Blogbeitrag erwähnt, unterscheidet sich eine reine Übersetzung stark von einer Lokalisierung. Sie können den Text in Ihrem Schulungsprogramm in Ihre Zielsprache übersetzen und einfach so lassen, wie er ist. Dann würden Sie jedoch schnell feststellen, dass Ihr E-Learning-Programm nicht so gut zu den verschiedenen kulturellen Gegebenheiten passt, wie Sie sich das vorgestellt haben.

So lassen sich Redewendungen und Humor nicht immer gut von einer Sprache in eine andere übertragen. Humor ist äußerst subjektiv und verschiedene Kulturen haben in der Regel sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was lustig ist und was nicht. Versuchen Sie deshalb, Humor auf ein Minimum zu reduzieren, und sorgen Sie dafür, dass für idiomatische Wendungen eine gleichwertige Lösung in Ihrer Zielsprache gefunden wird.

Halten Sie es im Zweifelsfall einfach, indem Sie eine neutrale Ausdrucksweise verwenden, oder ziehen Sie eine Expertin oder einen Experten vor Ort hinzu.

Bilder

Die Auswahl der richtigen Bilder für Ihr E-Learning-Projekt ist von entscheidender Bedeutung. Schließlich möchten Sie Ihre Lernenden erreichen und die richtigen Emotionen bei ihnen hervorrufen. Bekanntlich können Bilder Sprachgrenzen besser überwinden als Worte.

Bilder können aber in verschiedenen Kulturen sehr unterschiedliche Bedeutungen haben. Die Verwendung von Bildern von kulturell bedeutenden Orten in Europa wird zum Beispiel bei Menschen auf der anderen Seite des Erdballs nicht dieselben Reaktionen hervorrufen.

Was für Ihre Kultur Heimat und Behaglichkeit symbolisieren kann, könnte für jemand am anderen Ende der Welt pure Exotik darstellen.

Sie müssen bei der Bilderauswahl auch darauf achten, die Empfindlichkeiten in anderen Kulturen nicht zu verletzen. Ein klassisches Beispiel ist die „Daumen hoch“-Geste, die in vielen englischsprachigen Kulturen „gut gemacht“ bedeutet. In arabischen Kulturen stellt diese Geste indes eine große Beleidigung dar.

Wenn Sie Text direkt auf ein Bild schreiben, müssen Sie daran denken, dass jede Version manuell übersetzt wird. Eingebetteter Text kann bei einem Lokalisierungsprojekt leicht vergessen werden, insbesondere wenn es um Webseiten geht.

Design und Layout

Verschiedene Sprachen benötigen unterschiedlich viel Platz in den Elementen auf Ihren Websites, Dokumenten und Lerntools. Wenn Sie in eine andere Sprache übersetzen, müssen Sie Ihr Layout anpassen, um dem erforderlichen Platzbedarf für den Text zu berücksichtigen.

Das kann bedeuten, dass Sie eine Lektion in Ihrem E-Learning-Tool neu gestalten müssen, damit der Inhalt besser hineinpasst, oder eine bessere Möglichkeit finden müssen, um sich in Ihrer Zielsprache präziser auszudrücken. Sie brauchen Experten für Desktop Publishing, um eine einheitliche Gestaltung Ihrer Materialien sicherzustellen.

Hinzu kommt, dass Farben unterschiedliche Bedeutungen in verschiedenen Kulturen haben können. Zum Beispiel glauben viele Menschen auf der Welt, dass die Farbe Blau ein Symbol für Männlichkeit ist.

In China wird sie jedoch mit Frauen in Verbindung gebracht. Für Chinesen hingegen hatte die Farbe Rosa keine besondere Bedeutung, bis sie von Außenstehenden eingeführt wurde. Das chinesische Wort für Rosa lässt sich durch „fremde Farbe“ übersetzen.

Wenn Sie Blau- und Rosatöne verwenden, um die binären Geschlechter in China dazustellen, fehlt dieser Hintergrund und sie würden von Ihrem Zielpublikum nicht automatisch erkannt.

Schriftarten

Auch auf die Schriftarten sollten Sie achten. Bestimmte Schriftarten wirken aufgrund ihrer Größe und Ausrichtung bei einigen Sprachen besser als bei anderen.

So könnte eine Schriftart eine Höheneinstellung haben, die es unmöglich macht, Akzente zu lesen. Einige Schriftarten unterstützen möglicherweise auch nicht alle Buchstabenvarianten. Bei der Auswahl einer Schriftart ist es immer empfehlenswert, eine zu wählen, die für viele Sprachen verwendet werden kann.

Berücksichtigen Sie auch die Ausrichtung des Texts und den Textfluss. Einige Schriftarten unterstützen das Lesen von links nach rechts besser, während andere besser für die umgekehrte Ausrichtung geeignet sind.

Lokalisierung von Videos

Auch bei der Lokalisierung von Videoinhalten müssen Sie alle oben genannten Punkte beachten. Design, Layout, Farbschema und Text müssen möglicherweise an die Anforderungen einer globalen Zielgruppe angepasst werden.

Der Text muss in der jeweiligen Landessprache aufgezeichnet werden. Berücksichtigen Sie dabei den Akzent des Muttersprachlers, mit dem Sie den Text aufnehmen. Dabei ist eine neutrale Sprache möglichst ohne Akzent am besten und Sie sollten einen Sprecher finden, der von allen verstanden wird. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie es mit mehreren Sprachvarianten zu tun haben.

Untertitel sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Videoproduktion, unabhängig von der Sprache. Sie brauchen Untertitel für alle Sprachversionen, einschließlich Ihrer Ausgangssprache.

Eine Übergangslösung mit Untertiteln für die vorhandenen Inhalte kann es Ihnen ermöglichen, Ihre E-Learning-Lösung ohne ein vollständiges Lokalisierungsprojekt schneller auf den Markt zu bringen. Wenn Ihr Budget begrenzt ist, könnte eine gute Untertitelung Ihrer Videos ausreichen, um den Verbrauchern in Ihrer Zielsprache zu helfen, einen Mehrwert aus Ihrem Lernprogramm zu ziehen.

Halten Sie es einfach

Für ein erfolgreiches E-Learning-Lokalisierungsprojekt sollten Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: Sorgen Sie dafür, dass Sie wissen, wen Sie ansprechen (nicht nur ihre Sprache) und welche Unterlagen Sie bearbeiten und wie Sie diese an die lokale Kultur anpassen müssen.

Angesichts von zunehmend internationalen Belegschaften und der wachsenden Zahl von Remote-Arbeitnehmern zählt die Lokalisierung von E-Learning-Kursen längst zum Pflichtprogramm von Unternehmen.

LanguageWire ist ein Experte für die Lokalisierung Ihrer E-Learning-Programme. Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie LanguageWire Ihnen helfen kann, Ihre E-Learning-Unterlagen für globale Zielgruppen zu lokalisieren.

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