Videocontent selbst zu erstellen, kann eine Herausforderung sein. Vielleicht ziehen Sie es ja vor, eine Agentur mit dem kompliziertesten Teil zu beauftragen und sich durch den Ablauf leiten zu lassen. Aber trotz der in letzter Zeit stark gesunkenen Produktionskosten können die Agenturpreise für Arbeiten, die de facto nicht allzu schwierig sind, exorbitant sein. Hier sind einige Tipps, wie Sie ein ansprechendes Video für Ihre Marke erstellen, ohne Ihr Budget in die Knie zu zwingen.
1. Recherche
Hier legen Sie den Grundstein für alle zukünftigen Schritte. Wenn Sie gut recherchiert haben, wird jeder weitere Schritt auf dem Weg viel einfacher. Machen Sie sich zunächst gründlich mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung vertraut. Nutzen Sie die Informationen in Ihrer Produktbeschreibung (z. B. USPs, Zielgruppe und Wettbewerbsumfeld), um zu erfahren, welche Kommunikation benötigt wird.
Analysieren Sie dann, welche Herausforderungen Ihre Zielgruppe hat. Damit sind Sie in der Lage, ein relevantes Video zu erstellen, das Lösungen für eine oder mehrere dieser Herausforderungen aufzeigt. Dies ist der ideale Zeitpunkt, endlich einmal die Kundenpersonas zu nutzen, die Sie in die hinterste Ecke Ihrer Schreibtischschublade verfrachtet hatten.
Mit all diesen Informationen können Sie jetzt das Briefing für Ihr Erklärvideo ausarbeiten. Es ist der Bezugspunkt für Ihr internes Team und für externe Ressourcen, die Sie im Produktionsverlauf in Anspruch nehmen.
2. Ressourcenzuweisung
Ihr Briefing ist ausgearbeitet. Wie sieht nun der nächste Schritt bei der Videoproduktion aus?
Sie benötigen einen Drehbuchautor, einen Projektmanager, einen Grafikdesigner, einen Videoproduzenten, einen Lektor, Darsteller, einen Sprecher und Sprachexperten, die das Video für Ihre jeweiligen Zielmärkte lokalisieren können.
Die meisten Unternehmen haben ihren eigenen Texter. Der Texter kann mit den Produktverantwortlichen und anderen Kollegen zusammenarbeiten, um die Botschaft auszuarbeiten. Ein zweites Paar Augen (z. B. von einem Korrektor und/oder einem Lektor), das Ihren Content überprüft und verfeinert, ist immer von Vorteil. Ein Storyboard Ihres Videos ist ebenfalls nützlich. Es ermöglicht, den Content vorab zu visualisieren. Grafiker, Art Directors und Texter sind hierbei ein bewährtes Team. Outsourcing nach Bedarf.
Die meisten Marken benötigen die Hilfe eines Videoproduzenten. Ein solcher Spezialist kann Filme drehen, schneiden, Sounddesign umsetzen und eventuell auch Animationen erstellen. Vielleicht finden Sie ja jemanden, der das alles mit den Tools von Adobe umsetzen kann (zum Beispiel Premiere, After Effects und Audition). Wenn nicht, kann der Videoproduzent Dritte beauftragen, die über die benötigten Kompetenzen verfügen.
Wenn Sie sich für ein Video mit Live-Handlung entscheiden, werden Darsteller benötigt. Diese Aufgabe überlassen wir normalerweise dem Videoproduzenten. Achten Sie bei der Vertragsgestaltung mit Darstellern darauf, dass diese wissen, wo Ihr Video später eingesetzt werden soll (z. B. auf Messen oder als Online-Werbung). Das Gleiche gilt für den Sprecher. Der Preis ist abhängig vom Umfang der Nutzungsrechte.
Damit Sie Ihren neuen Content optimal nutzen können, sollten Sie ihn an Ihre Märkte anpassen. Das bedeutet: Sie benötigen ein Team von Sprachexperten, die die Sprache Ihrer Zielgruppe sprechen. Dies umfasst Übersetzer, Korrektoren, zusätzliche Sprecher (es sei denn, Sie verwenden Untertitel) und zusätzliche Videobearbeitungen. Wir sehen uns später näher an, wie Sie dies umsetzen.
3. Texter
Ihr hauseigener Texter kann das Skript auf Basis Ihres Videobriefings schreiben. Es ist sinnvoll, den Text durch einen Lektor mit Erfahrung im Schreiben von Drehbüchern prüfen zu lassen. Lesen Sie sich den Text laut vor und achten Sie darauf, wie er klingt. Dies eröffnet eine ganz andere Perspektive als reines Durchlesen am Bildschirm.
Es ist auch hilfreich, wenn sich Externe Ihr Drehbuch ansehen. Das kann jemand aus Ihrem persönlichen Netzwerk sein oder ein Geschäftspartner. Ihre Botschaft soll möglichst klar und verständlich sein. Testen Sie dies am besten an einigen Außenstehenden.
Wenn Ihr Drehbuch fertig ist, können Sie das Storyboard erstellen. Je nach grafischem Know-how Ihres Teams können Sie eine grobe Skizze anfertigen oder einen detaillierten visuellen Leitfaden erstellen. Der Detaillierungsgrad des Storyboards ist ausschlaggebend dafür, welcher Zeitaufwand für die Zusammenarbeit mit dem Videospezialisten erforderlich ist.
4. Erstellen
Bei diesem Schritt senden Sie Ihre gesamten Inhalte und Referenzmaterialien an den Videoproduzenten. Dazu gehören Drehbuch, Storyboard, Video-Briefing, Markendokumentation (z. B. Logos, Farbcodes und Illustrationen) und Sprachaufnahmen (wenn Sie dies selbst organisieren möchten). Wir wenden uns für Sprachaufnahmen an VoiceArchive.
Denken Sie auch an die Musik. Mit einer klanglichen Untermalung, die zu Ihrer Marke passt und den Content einbettet, wird Ihr Erklärvideo zum audio-visuellen Erlebnis. Die Suche nach der passenden Musik können Sie dem Videoproduzenten überlassen. Sie können aber auch selbst auf Musikplattformen wie Music Vine recherchieren.
Normalerweise wird Ihr Video einige Überarbeitungsphasen durchlaufen. Dabei arbeiten Sie eng mit dem Videospezialisten zusammen, um sicherzustellen, dass der Content Ihren Anforderungen entspricht. Wenn Sie etwas spontan beim ersten Betrachten stört, wird sich dieser Irritationspunkt auch nach häufigem Betrachten des Videos im Laufe der nächsten Monate nicht in Luft auflösen.
Das fertige Produktpaket sollte Ihr Video in der Ausgangssprache, eine Version mit hartcodierten Untertiteln für Social Media und eine Untertiteldatei (.srt, .sub oder .sbv) für YouTube, Vimeo oder Ihren nativen Videoplayer enthalten.
5. Adaption
Wenn Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe gewinnen möchten, müssen Sie deren Sprache sprechen. Common Sense Advisory 87 % der Verbraucher, die keine Englischkenntnisse haben, kaufen keine Produkte oder Dienstleistungen auf englischsprachigen Websites. Darüber hinaus müssen Sie möglicherweise visuelle Änderungen vornehmen, um den Anforderungen interkultureller Kommunikation gerecht zu werden.
Hier sind einige Dinge, die Sie bei der Adaption Ihres Contents an andere Märkte beachten sollten:
- Übersetzung des Drehbuchs. Dies ist ein guter Ausgangspunkt. Sie sollten dabei mit Übersetzern zusammenarbeiten, die Ihre Branche und Märkte kennen. Es empfiehlt sich, der Übersetzung mithilfe eines Lektors den letzten Schliff zu geben, so wie Sie dies mit dem Ausgangstext tun würden.
- Lokalisierung von Vertonungen. Finden Sie die richtigen Sprecher für Ihre jeweiligen Zielmärkte. Der Sprecher kann entweder versuchen, sich den Zeitvorgaben Ihres aktuellen Videoschnitts anzupassen, oder der Videoproduzent kann das Originalvideo so bearbeiten, dass für die Vertonung ausreichend Zeit zur Verfügung steht.
- Sie möchten eine kostengünstigere Variante als Vertonungen in mehreren Sprachen? Dann nutzen Sie Untertitel. Dafür müssen Sie mithilfe des übersetzten Drehbuchs neue hartcodierte Untertitel und Untertiteldateien erstellen.
- Anpassen der Bilder. Wenn Ihr Video Text enthält, sollte dieser ebenfalls lokalisiert werden. Darüber hinaus kann es auch sinnvoll sein, das Bildmaterial an die neuen kulturellen Kontexte anzupassen. Ob ein Hinweis auf American Football wohl bei Ihrer französischen Zielgruppe gut ankommt?
Es gibt also sehr viel zu beachten, besonders wenn mehr als eine Sprache ins Spiel kommt. Und es ist in der Tat kein einfacher Workflow. Deshalb ist es sinnvoll, sich an einen Spezialisten zu wenden, wenn Sie Videos für mehrere Sprachen lokalisieren möchten. Glücklicherweise bieten Sprachdienstleister wie LanguageWire Video-Lokalisierungsdienste an.