Autor: Jesper Lehrmann
Product Director, LanguageWire
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Einsatz von maschineller übersetzung.
Maschinelle Übersetzung gehört zu den brandaktuellen Themen in der Übersetzungsbranche. Wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit dieser Thematik. In den Nachrichten hören wir immer wieder von Fortschritten in der neuronalen Technologie und davon, wie maschinelle Übersetzung die Branche, wie wir sie kennen, verändern wird. Was aber bedeutet maschinelle Übersetzung genau?
Bei der maschinellen Übersetzung von Text in eine andere Sprache kommt nicht der Mensch zum Einsatz, sondern Software. Maschinelle Übersetzung ist hervorragend geeignet dafür, Wort für Wort zu übersetzen, aber beim Übersetzen von Sätzen und Absätzen stößt sie häufig an ihre Grenzen. Den Kontext der Worte zu verstehen und die bestmögliche Übersetzung zu finden, das kann nur ein Mensch.
Auch wenn eine menschliche Übersetzung das beste Qualtiätsergebnis liefert, lässt das Wachstum der maschinellen Übersetzung in den vergangenen Jahren darauf schließen, dass es durchaus Bereiche gibt, in denen diese Form der Übersetzung ihre Berechtigung hat. Common Sense Advisory zufolge wurden 2017 12,7 % aller Umsätze im Bereich der Sprachtechnologie aus maschineller Übersetzung erzielt, direkt hinter Übersetzungsmanagement- und Dolmetschmanagementsystemen. Wenn aber die Qualität des Übersetzungsergebnisses geringer ist, welchen Sinn macht dann maschinelle Übersetzung überhaupt?
Die Entscheidung, ob maschinelle Übersetzung eingesetzt werden soll, hängt von Ihrem Workflow ab. Schauen wir uns einige Beispiele an, um zu sehen, welche Workflows das beste Ergebnis bringen.
Übersicht der Inhalte, für die maschinelle Übersetzung in Frage kommt
Wer „maschinelle Übersetzung“ hört, dem fallen vermutlich als erstes kostenlose Online-Übersetzungstools wie Goggle Translate ein. Wir haben bereits darüber gesprochen, warum wir diese Form der Übersetzung in der Arbeitswelt für nicht geeignet halten. Sicherheitsbedenken und fehlende Kontrolle über Ihren Content wiegen viel schwerer als die Kosteneinsparungen.
Wer ein schnelles Übersetzungsergebnis wie bei einem kostenlosen Tool haben, aber nicht auf Sicherheit verzichten möchte, für den ist eine maschinelle Übersetzung von einem Sprachdienstleister eine gute Wahl. In einem Workflow, der nur aus maschineller Übersetzung besteht, geben Sie Ihren Text ein und das Tool spuckt die übersetzte Version sofort aus. Der Text wird dabei aber nicht von einem menschlichen Übersetzer bearbeitet, worunter die Übersetzungsqualität oftmals leidet.
Die Qualität der Übersetzung kann mit der Zeit verbessert werden, wenn in ein selbstlernendes Übersetzungstool („Trained Engine“) investiert wird. Auch hier ist immer noch kein Mensch involviert, aber das Tool „lernt“ kontinuierlich und macht nicht immer wieder dieselben Fehler. Egal ob selbstlernend oder nicht, das Ergebnis einer maschinellen Übersetzung ist immer schlechter als bei einer menschlichen Übersetzung. Maschinelle Übersetzung hat jedoch den Vorteil, dass sie um einiges günstiger ist als eine menschliche Übersetzung. Es kann mehr Content übersetzt werden, ohne dass die Kosten steigen.
Auch wenn das Ergebnis eine geringere Qualität hat, sollte die maschinelle Übersetzung von Ihnen nicht ganz außer Acht gelassen werden. Intern kann sie wertvolle Dienste leisten. Ein Kunde von LanguageWire nutzt die maschinelle Übersetzung, um schnell Text zu übersetzen, damit die weltweiten Büros ungefähr wissen, was in den eingehenden Kundenangeboten steht. Maschinelle Übersetzung ist auch nützlich für Website-Prototyping. In einigen Sprachen sind die übersetzten Texte länger als im Original – mithilfe maschineller Übersetzung kann das neue Webdesign schnell und kostengünstig in verschiedenen Sprachen getestet werden.
Wenn die Schnelligkeit und niedrigen Kosten von maschineller Übersetzung Sie überzeugen, Sie aber Wert auf eine hochwertigere Übersetzung legen, können Sie mit einem Workflow aus maschineller Übersetzung und Bearbeitung das Beste aus beiden Welten kombinieren. Viele Sprachdienstleister bieten die Möglichkeit, maschinelle Übersetzung in den Übersetzungsworkflow zu integrieren. Das Ergebnis der maschinellen Übersetzung wird dabei von einem menschlichen Übersetzer bearbeitet, um die Lesbarkeit zu verbessern. Der Übersetzer korrigiert lexikalische Fehler, Syntaxfehler und offensichtliche Fehler wie falsche Übersetzungen und terminologische Fehler. Die Übersetzung hat zwar immer noch eine geringere Qualität als eine komplett von einem Übersetzer angefertigte Übersetzung, aber sie lässt sich viel besser lesen als eine unbearbeitete maschinelle Übersetzung.
Die Budgets der meisten Unternehmen lassen es nicht zu, dass alle Inhalte übersetzt werden können. Dokumente, die keinen direkten Einfluss auf den Umsatz haben, wie z. B. Begleitunterlagen, haben keine hohe Priorität. Kundenservice ist jedoch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb. Unternehmen sollten die Chance nutzen und bestimmte Begleitmaterialien für ihre lokalen Märkte übersetzen. Die meisten Begleitunterlagen sind einfache Texte ohne kreative Komponente und eignen sich bestens für einen Workflow aus maschineller Übersetzung und Bearbeitung. Unternehmen können sich sicher sein, dass ihre Begleitunterlagen von ihren internationalen Kunden verstanden werden, und zahlen dafür nur einen Bruchteil der Kosten einer menschlichen Übersetzung.
Um einen maschinell übersetzten Text zu erhalten, der eine ähnlich hohe Qualität wie eine menschliche Übersetzung hat, ist eine gründlichere Durchsicht des Textes nötig. Bei einem Workflow aus maschineller Übersetzung, Bearbeitung und Korrekturlesen geht der maschinell übersetzte Text durch die Hände von zwei echten Übersetzern. Der erste Übersetzer bearbeitet den Text und der zweite Übersetzer liest den Text auf Grammatik- und Rechtschreibfehler Korrektur und prüft dabei die Übersetzungsqualität insgesamt. Auch wenn ein mit diesem Workflow übersetzter Text nicht mit einer menschlichen Übersetzung vergleichbar ist, sollte es keine Qualitätsunterschiede geben.
Ein Workflow aus maschineller Übersetzung, Bearbeitung und Korrekturlesen ist ideal, wenn nicht jedes einzelne Wort sorgfältig ausgewählt werden muss. Das gilt zum Beispiel für Blogs, White Paper oder Benutzerhandbücher. Bei diesen Arten von Content ist es am wichtigsten, dass der Leser den Inhalt versteht. Inhalte, die Emotionen beim Leser hervorrufen sollen, wie z. B. eine Marketingkampagne, oder bei denen eine genaue Übersetzung mit Fachbegriffen erforderlich ist, wie bei Rechtsdokumenten, sind bei einem echten Übersetzer am besten aufgehoben.
Gratis Whitepaper: Optimierung von Content-Workflows mit maschineller Übersetzung.
Sie haben Schwierigkeiten, mehr Content in mehr Sprachen zu erstellen – und dazu noch in kürzerer Zeit und zu geringeren Kosten? Dann kommt dieser Guide wie gerufen: Er zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Content-Workflows mit neuronaler maschineller Übersetzung optimieren können.
Wenn man bedenkt, dass die meisten maschinellen Übersetzungen, die Bearbeitung und Korrekturlesen beinhalten, ähnlich viel kosten und dieselbe Bearbeitungsdauer haben wie eine menschliche Übersetzung, stellt sich die Frage, warum maschinelle Übersetzung überhaupt Sinn macht. Das große Thema sind die Ressourcen.
Sie haben vermutlich ein Team bevorzugter Übersetzer, die Ihre Marke in- und auswendig kennen. Sie müssen den Übersetzern genug Zeit für die Bearbeitung Ihrer vorrangigen Dokumente geben. Der Rest Ihres Content kann maschinell übersetzt werden. Wenn Sie maschinelle Übersetzung in Ihre Übersetzungsstrategie integrieren, können Sie mehr Arten von Content übersetzen, ohne dass die Kosten steigen. Gleichzeitig können Sie sicherstellen, dass Ihre Übersetzer, die auf Ihre Marke spezialisiert sind, immer dann verfügbar sind, wenn Sie sie am dringendsten brauchen.
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